Diskussionsrunde zum Islam – Islam-Kritikerin Samková sorgt für Eklat
Am Mittwoch hat in den Räumlichkeiten des tschechischen Abgeordnetenhauses eine Diskussionsveranstaltung zum Thema Islam stattgefunden. Die Runde mit dem Titel „Sollen wir Angst vor dem Islam haben?“ wurde vom Ausschuss für europäische Angelegenheiten und dem Abgeordneten Zdeněk Soukup (Partei Ano) organisiert. Geladen waren nicht nur Fachleute und Vertreter islamischer Verbände sowie der Zivilgesellschaft, und auch deswegen kam es zum Eklat. Strahinja Bućan mit den Einzelheiten.
Am Dienstag sollten Vertreter aus Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft über die Stellung des Islam in Europa und vor allem Tschechien diskutieren. Dazu hatten der parlamentarische Ausschuss für europäische Angelegenheiten und der Abgeordnete Zdeněk Soukup (Partei Ano) zum Gespräch geladen. Die Diskussionsrunde verlief insgesamt ruhig und fachlich. Einige Gesprächsteilnehmer sorgten dennoch für Aufregung. Auch Zora Hesová von der Gesellschaft für internationale Fragen (AMO) hat an der Debatte teilgenommen:
„In Tschechien beginnen Debatten dieser Art leider immer konfrontativ. Erst danach kristallisieren sich sinnvollere Fragen heraus. Die Zusammenstellung dieser Runde zum Islam war ziemlich merkwürdig. Es waren Menschen geladen, die schon vorher ihre kategorisch negative Haltung zu dem Thema kundgetan haben.“
Hesová meint damit vor allem die Anwältin und ehemalige Roma-Aktivistin Klára Samková. Von den Roma distanzierte sie sich aber im Jahr 2014. Seit einigen Jahren ist Samková in islamfeindlichen Organisationen wie dem Block gegen den Islam aktiv und hegt enge Verbindungen zur Initiative „Islám v ČR nechceme“ / „Den Islam wollen wir in Tschechien nicht“.
Zora Hesová von der Gesellschaft für internationale Fragen wünscht sich im Rückblick indes eine andere Diskussionskultur:
„In Tschechien besteht hier ein Problem. Bestimmte Konzepte, Begriffe und Fakten werden von der Fachwelt nicht diskutiert oder erklärt. Es fehlt eine treffliche und konstruktive Auseinandersetzung mit bestimmten Themen. Das fehlt hier ganz besonders. Ich denke aber, auch diese Debatte hat geholfen zu zeigen, was wir besser machen können.“